Internationale Luftfahrtausstellung 2014

Turkish F-16 Falcon at ILA

Seit meinem letzten Besuch auf der Internationalen Luftfahrtausstellung hat sich für mich fotografisch vieles verändert. Vor zwei Jahren habe ich mit der Nikon D5100 fotografiert und beim Rundgang gefühlt jede Minute zwischen dem Teleobjektiv und einem Normalobjektiv wechseln müssen. Am Ende des Tages war ein guter Teil der Bilder dennoch unbrauchbar, denn der Autofokus traf mit dem günstigen billigen Sigma-Objektiv seltener, als er daneben lag oder einfach ergebnislos pumpte.

Dennoch, 2012 entstanden auf der ILA zwei Aufnahmen einer Li-2, die ich bis heute sehr schätze und von denen es eine in meinen Fotokalender 2013 geschafft hat.

Diesmal wollte ich alles besser machen und nahm eine zweite Kamera mit zur Messe, um dem ständigen Wechseln der Objektive zu entkommen. Allerdings musste meine gute, alte D5100 zuhause bleiben und stattdessen hatte ich neben meiner D800 und dem Tamron SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD Telezoom eine Canon 5D Mark II mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Standardzoom dabei. Mit “nur” 200 mm Brennweite am Vollformat-Chip fehlte mir bei den Flugshows das eine oder andere Mal ein bisschen Reichweite, aber ein qualitativ hochwertiges Objektiv mit mehr Brennweite hatte ich leider nicht zur Verfügung – und ehrlich gesagt war der Fotorucksack auch so schon recht schwer. In zwei Jahren brauche ich dann wohl eine(n) Assistent(in) mit Rollkoffer. 😉

CaNikon ist das Gras wirklich grüner auf der anderen Seite?

Zunächst einmal: Ich habe selbstverständlich keinen Vergleichstest auf Herz und Nieren durchgeführt. Das würde schon wegen des unterschiedlichen Alters der Kameras nicht viel Sinn ergeben und mir ging es vor allem darum, herauszufinden wie ich in der Praxis mit den unterschiedlichen Kameras zurechtkomme. Ich habe sie eine Woche lang parallel genutzt und hier meine ganz persönlichen Meinung zusammengefasst.

Der Blick über den Canon/Nikon-Gartenzaun war durchaus interessant und nach insgesamt einer Woche mit der Canon gab es neben den erwarteten Dingen (bessere ISO-Performance der jüngeren D800 und deutlich besserer Dynamikumfang) auch eine Überraschung: Ich bin immer noch etwas verwundert über die unterschiedlichen Bedienkonzepte der Kameras.

Ich bin der Meinung, dass die D800 es dem Fotografen leichter macht, sich auf das Motiv zu konzentrieren und alle nötigen Einstellungen direkt am Auge vorzunehmen. Es mag natürlich auch an der kurzen Einarbeitungszeit gelegen haben, aber die 5D Mark II musste ich recht häufig absetzen vom Auge herunternehmen, um Einstellungen (AF-Modi, Fokuspunkt, ISO, etc.) zu ändern. Die D800 hat zumindest gefühlt – ich habe nicht nachgezählt – nicht viel mehr Knöpfe und Hebelchen, aber alles erscheint mir einen Tick durchdachter und besser angeordnet.

Mein Fazit:

In Sachen Bildqualität wurden meine Erwartungen erfüllt. Dass der ältere Autofokus der 5D nicht unbedingt zu den schnellsten und treffsichersten Vertretern seiner Art gehörte, wusste ich bereits vorher (der AF der Mark III soll hingegen fantastisch sein!), der deutlich geringere Dynamikumfang der 5D Mark II zwingt zu etwas genauerer Arbeit, weil Highlights schnell unrettbar ausgebrannt werden.
Selbstverständlich kann man mit beiden Kameras fantastische Bilder schießen und ich bin fest davon überzeugt, dass mit genug Einarbeitungszeit auch die Bedienung der 5D Mark II recht flüssig von der Hand gehen würde. Dennoch gefällt mir persönlich das Bedienkonzept der Nikon etwas besser.

Besonderer Dank gebührt Frau Susi K, die mich mit ihrer Kamera den Blick über den Gartenzaun werfen ließ!

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